Supermodels zählen keine Kalorien!

Patientin: „Wenn ich Ihre Diät befolge, beiße ich ins Gras.”
Arzt: „Macht nichts, Gras hat nur 8 Kalorien!”

Eine 37jährige, abnehmende Teilnehmerin aus meinem Online- Seminar 2007 schrieb:

Meine Erfahrungen mit dem neuen Essverhalten sind wirklich verblüffend. Plötzlich habe ich eine ganz andere Sicht auf das Essen. Da fällt mir auf einmal auf, dass ich bestimmte Süßigkeiten gar nicht mag. Vorher hatte ich auf alles Heißhunger, was süß ist. Ich entdecke ganz andere Seiten an mir. Und das schon jetzt, wo wir doch noch ganz am Anfang stehen. Heute, zum Abendessen, habe ich gemerkt, dass ich schon sehr früh mit dem Essen fertig war. Ich habe dann mal genau darauf geachtet, die anderen Personen am Tisch haben etwa das Doppelte gegessen. Und wahrscheinlich hätte ich das früher auch gemacht, wenn nicht noch mehr gegessen. Doch ich habe einfach aufgehört, als ich satt war und danach hat mich das Essen auch gar nicht mehr interessiert. Das ist der Wahnsinn! Wie oft habe ich sonst noch nach dem Abendessen heimlich, wenn mich keiner sah, den einen oder anderen Bissen in den Mund gesteckt. Plötzlich ist dieser Druck weg, den ich mir beim Essen immer gemacht habe. Ich esse auch langsamer und schlinge nicht mehr so sehr. Ich versuche jeden Bissen zu genießen und genau auf meine innere Stimme zu hören. Und ich kann immer noch gar nicht glauben, dass ich jetzt alles essen darf und doch gar nicht so viel möchte, wie ich das befürchtet habe.”

Du weißt, wenn Du je nach Kalorien abzunehmen versucht hast, dass jede Tabelle andere kalorische Werte für die gleichen Lebensmittel anzeigt. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass allein ein Apfel unterschiedlicher Herkunft und Reifegrades abweichende Energiewerte aufweist. So kann man, auch wenn man ach so gerne möchte, niemals auf die Kalorie genau bestimmen, wie viel man isst. Ganz zu Schweigen davon, wie viel man essen kann. Das macht die Bestimmung des exakten Bedarfs und Verbrauchs sowie der tatsächlichen Kalorienaufnahme unmöglich. So, und nun?

Der Körper kann mehr als der Kopf ihm zutraut.
(Verfasser unbekannt)

 

Eine 44jährige Teilnehmerin des Online-Seminars 2007 schrieb:

Heute habe ich z.B. völlig automatisch wieder Tomatenmark aufs Brot geschmiert (Tipp der Gewichtswächter damals – als Butterersatz) und es hat absolut ekelig geschmeckt … unter dem leckerem Hühnchen in Aspik. Hab es dann auch noch gegessen (runtergewürgt), anstatt es wegzuschmeißen. Überall begegnen mir meine alten Diätregeln, lachen hämisch aus dem Kühlschrank und flüstern … so wie Du jetzt isst, wirst Du noch dicker und dicker … ha, ha, ha … das hast Du dann davon, dass Du nicht mehr auf uns hörst. Ich sollte mal die Ghost-Busters bestellen, um diese Ungeheuer in kleine Kisten zu verpacken und ein für allemal wegzusperren – so seht ihr schon viel besser aus, ihr fiesen Lästermäuler – noch ein Pflaster drüber und jetzt Ruhe im Karton. !!! Sieger!!!“

Was meinst Du, wie viele Kalorien am Tag über dem tatsächlichen Bedarf ausreichen, um innerhalb eines Jahres ca. ein Kilo Fettgewebe anzulegen?
Hmmm? Schon mal drüber nachgedacht?

Es sind genau 20 puppige, winzige, unscheinbare Kilokalorien!
20 lausige Pupskaloriechen reichen aus. Aus diesen werden innerhalb von 15 Jahren 15 Kilo Fettgewebe, an Oberschenkeln, Po und Bauch. Jeder, der regelmäßig über Jahre hinweg nur 20 kcal über seinen tatsächlichen Energieverbrauch essen würde, würde mit 70 Jahren ca. 50 kg Übergewicht haben. Da aber die Pflegeheime und Seniorenresidenzen nicht voller adipöser Bewohner sind, muss wohl doch ein zuverlässiges internes Regulationssystem vorhanden sein, welches die stetige Verfettung eines Menschen im Laufe seines Lebens verhindert.

Übrigens, das Maaß der Kilokalorien stammt nicht aus der menschlichen Deutung, sondern aus der Dampflock-Industrie. Das war ein Maßstab für die Menge von Energie, die nötig ist um ein Gramm Wasser um ein Grad Celsius zu erhitzen. Und aus diesem Maßstab wurden Kalorien übertragen auf das Essen, denn man hat das Essen schlicht und ergreifend verbrannt und die Hitze die dabei entstanden ist in Kalorienmaß umgerechnet. Da aber keine Hochöfen sind in denen das Essen verbrannt wird und verkohlt ist diese Übertragung ein bisschen hoch und weit gegriffen.

Dies verdeutlicht wiederum sehr drastisch, wie exakt unser Körper bestimmen kann, wie viel Energie er genau benötigt und aufnimmt. Du glaubst mir nicht, nicht wahr? Es ist leider auch bei den Ernährungswissenschaftlern bekannt, dass man nur ungefähr berechnen kann, wie viel Energie ein Körper voraussichtlich benötigt. Denn sein tatsächlicher Energiebedarf und Energieverbrauch wird immer und immer wieder neu an die vorherrschenden Lebensumstände angepasst. Und das täglich!

 

Oh, Kalorie – ich esse nie… nun hab ich Hunger – aber wie!

Ja, und dieses wunderbare Regulationssystem der Superlative besitzt Dein Körper. Er registriert jegliche Schwankungen der Energieaufnahme bis aufs genaueste Kaloriechen völlig autonom. Er signalisiert exakt, wann und wie viel genug ist.

Wie macht er das?“, fragst Du vielleicht jetzt. Nun, er sagt es Dir genau indem er Dich den körperlichen Hunger fühlen lässt. Die genaue Dosis von allem was er braucht zeigt Dir Dein Organismus über das Gefühl beim Schmecken und die Zufriedenheit der Sättigung, an. Und all das auf die Kalorie genau.
Ja, das Essen zwischendurch in den Mund zu schieben – ohne darauf zu achten, ob man es wirklich will, ob es einem überhaupt schmeckt – macht dick. Nur wenige Kilokalorien täglich über den Energiebedarf des Körpers gegessen, machen nach einem Jahr einige Kilogramm Fettmasse mehr auf den Rippen. Es braucht nicht viel, um dick zu werden, wenn man aus Unbedachtheit alles schluckt. Es braucht nur eine gewisse Regelmäßigkeit und Zeit, und das Übergewicht baut sich auf, scheinbar aus dem Nichts!

 

 

„Ich besitze lieber mein eigenes Unwissen, 
als das Wissen eines Anderen, denn das bringt mich weiter.“
Mark Twain

Und wer will es diesem Mann übel nehmen?

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